Aus den skandinavischen Ländern wissen wir, dass hier eine permanente Überprüfung der Voraussetzungen des Lernens in den Instiutitonen stattfindet und ein häufiger Wechsel der Ansätze durchaus üblich ist. Insofern finde ich es nicht überraschend, dass Schweden nun angekündigt hat, wieder zu Buch und Stift zurückzukehren und das digitale Lernen zu beschränken. Vor einem Monat wurde dann verkündet, dass Kinder unter zwei Jahren GAR KEINEN Bildschirmen ausgesetzt werden sollen. Zwei- bis fünfjährige Kinder sollen maximal 1 Stunde Bildschirmzeit haben, sechs- bis zwölfjährige 2 Stunden, und 13-18jährige maximal 3 Stunden. Eltern wird zudem geraten, Kindern zu erklären, was sie tun und warum sie das tun, wenn sie Handys oder andere Geräte benutzen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass vor dem Schlafen gehen keine Bildschirme verwendet werden (was ja auch eine gängige Empfehlung für Erwachsene ist).
Grundlage für die schwedische Kehrtwende sind die Ergebnisse einer Studie, die gezeigt hat, dass die Kinder faktisch in allen Bereichen schlechtere Lernergebnisse erzielen. Diese Diskussion erinnert auch daran, dass alle Technologien irgendwann an Grenzen stoßen und spätestens dann in neue Richtungen gedacht wird oder “alte” Ansätze wieder integriert werden. Die kritische Diskussion über die Nutzung digitaler Medien durch Kinder hat gerade erst begonnen und löst eine anfängliche unreflektierte, wissenschaftlich nicht fundierte Euphorie (Technikbegeisterung) ab. Die Gründe dafür liegen darin, dass nun Studien die massiv negativen Folgen für die Kinder aufzeigen: die Reduzierung von Konzentrationsfähigkeit und Achtsamkeit; die Erhöhung von Ängsten und mentaler Stress; die Reduktion von Bewegung und Auswirkungen auf die Gesundheit (auch auf die Augen z.B.); Entwicklung von Suchtstrukturen; Gefahren von Mobbing, Belästigung, Übergriffen. Im Genderblog werden die potenziellen Gefahren digitaler Gewalt (ein neuer Begriff in der Diskussion) thematisiiert.
Im Artikel von Kruschel und Heimisch “Schlüsseltechnologie >Künstliche Intelligenz< – Überlegungen zur Zukunft schulischer Bildung” (s. Moodle) werden die bis vor kurzem zentralen, aktuellen Diskussionen zur KI wieder gegeben und Szenarien für die Bildung entworfen, beruhend auf aktuellen Erkenntnissen.
Künstliche Intelligenz wird in ihrer Entstehung in den 1980er Jahren verortet, also der Zeit, in dem Computer entwickelt wurden und schrittweise für alle zugänglich auf den Markt kamen.
Seitdem findet eine rasante technologische Entwicklung statt, Internet, Handys, Roboter, Chatbots, ChatGPT u.ä. … werden ausgereifter, erweitern sich in den Möglichkeiten der Nutzungen und prägen unseren Alltag.
Hinter all den Maschinen befinden sich jedoch Menschen, die diese entwickelt haben und am Ausbau der KI arbeiten. Expert*innen der Künstlichen Intelligenz gehen von einer kontinuierlichen Entwicklung aus, die in die Zukunft gedacht wird. Talwar unterscheidet sechs Stationen auf diesem Weg:
- Übernahme von Teilaufgaben der Menschen durch Maschinen unter strikter Beobachtung von diesen, zum Beispiel der Autopilot bei Flugzeugen; Fabrikarbeiten; u.a.
- Statistische Wahrscheinlichkeitsrechnung: Modelling unter Verwendung von großen Datensätzen, wurde zum Beispiel zur Berechnung des Verlaufs der Corona-Pandemie eingesetzt: Wahlprognosen werden immer genauer.
- Übernahme sehr spezifischer Aufgaben durch Maschinen auf der Grundlage von zahlreichen und ausreichenden Datenmengen (=tiefe Expertise in einem Bereich): zum Beispiel Diagnose von Krankheiten, Schachspiel, Sprach-Übersetzungsprogramme, Verwaltungaufgaben durch ChatGPT.
- Entwicklung einer Theory of Mind der Maschinen: Maschinen verhandeln mit Menschen, Maschinen verkaufen etwas, etc. (Expert*innen gehen davon aus, dass dies in ausgreifter Form in 4-5 Jahren möglich sein wird).
- Allgemeine künstliche Intelligenz: dem Bewusstsein der Menschen ähnliche Strukturen in Maschinen (Entwicklung in den nächsten 10 Jahren möglich)
- Superintelligenz: Maschinen werden intelligenter als Menschen, Nutzung über Interface (Verbindung mit Maschinen, über Chips o.ä.) (Entwicklung ab 2045 oder später möglich oder nie).

Vor kurzem habe ich in einem Artikel gelesen, dass Wissenschaftler*innen davon ausgehen, dass Künstliche Intelligenz oder einige KI-Programme spätestens 2030 über Bewusstsein verfügen wird. Angesichts der Tatsache, dass niemand bisher Bewusstsein richtig erklären kann, scheint mir die Frage einerseits schwer beantwortbar, andererseits sind sich Informatiker*innen einige, dass die genaue Funktion von LLM (lLarge Language Models) wie ChatGPT nicht wirklich erklären können, obwohl sie diese selbst hergestellt haben.
Mit dem Cyber-Valley existiert in Vernetzung mit der Wirtschaft eines der großen Forschungsinstitute zur Künstlichen Intelligenz. Hier werden aber auch philosophische Themen, Bildungsthemen u.v.m. beforscht, also ein breites Spektrum, wie die mit einem Preis ausgezeichnete Bachelorarbeit von Mila Gorecki zeigt, in ihrer Arbeit befasst sie sich mit der Identifikation von unfairen Quellen in algorithmischen Entscheidungsprozessen.
Da künstliche Intelligenz spätestens seit der öffentlichkeitswirksamen Diskussion um die fahrerlosen Autos sowie bei Fragen der Sicherheit oder der Verbreitung von Fakenews etc. ethische Fragwürdigkeiten aufweist, hat die EU eine Kommission gegründet und Leitlinien für den Umgang mit KI entworfen. Diese Leitlinien werden kritisiert, da sie zu sehr auf wirtschaftliche Interessen Rücksicht genommen hätten. Allerdings befinden sich die Leitlinien noch in einem andauernden Diskussionsprozess.
Die Ethik ist aber nicht das einzige philosophische Gebiet, welches für die Auseinandersetzung mit der Künstlichen Intelligenz eine Rolle spielt. Die Philosophie des Geistes, also der Versuch philosophisch das Bewusstsein und das Denken der Menschen zu erklären, waren von Anfang an Begleiter*innen der Künstlichen Intelligenz.
Sybille Krämer hat sich als Philosophin schon seit den 1980er Jahren mit Künstlicher Intelligenz befasst und sie beschreibt in einer Kulturgeschichte der Digitalisierung deren Anfang mit der Entstehung der Mathematik und der Erfindung und Entwicklung der Schriftzeichen. In diesem Verständnis ist die Künstliche Intelligenz eine Stufe der Evolution, die Krämer darin sieht, dass die Zahlen- und Zeichenstrukturen von einer dreidimensialen Dimension in eine zweidimensionale gebracht wurden (sie nennt das “Verflachung” im Sinne der Nutzung von flachen Instrumenten wie Papier und Tablet, Bildschirm). Das menschliche Bewusstsein im Sinne der Fähigkeit zur Abstraktion spiegelt sich in dieser Externalisierung und ist die Voraussetzung dafür. Nach Krämer ist Abstraktion als Voraussetzung der KI nur aufgrund ihrer Einfachheit, also des binären Codes möglich, ähnlich wie auch die Schrift auf Einfachheit (=einer sehr begrenzten Anzahl von Zeichen) beruht, die unendliche Kombinationen ermöglicht. Krämer geht so weit, dass sie annimmt, dass Komplexität eine gewisse Einfachheit voraussetzt.
Was die Philosophin hier macht, ist nichts Anderes als ein Verstehensversuch des menschlichen Bewusstseins, ursprünglich das Geschäft der Philosophie, bis Psychologie und später Neurowissenschaften sich entwickelten. Aber keine dieser Wissenschaften hat bisher befriedigende Antworten auf diese Frage gefunden, deswegen ist die Verknüpfung von Philosophie/Ethik und Künstlicher Intelligenz (noch) hochaktuell.
Nach Süsskind (2020) haben die Theoretiker*innen, Informatiker*innen und Entwickler*innen der Künstlichen Intelligenz lange Zeit den Fehler gemacht, dass sie menschliches Bewusstsein verstehen und nachbilden wollten. Diese Annahme, man müsse Roboter menschenähnlich,den Menschen imititierend entwickeln, existiert bis heute und findet sich in vielen Erklärungen Künstlicher Intelligenz unhinterfragt wider. Gleichzeitig steht der Ansatz jedoch auch massiv in der Kritik und gilt manchen, wie Süsskind, als vollkommen überholt und widerlegt. Künstliche Intelligenz folgt demnach einer eigenen Logik, die grundsätzlich davon abhängt, wie programmiert wird, welche Daten eingespeist werden und welche Ergebnisse damit produziert werden. Die Maschine macht auch nicht, was Menschen tun, sondern mit der Maschine wird zum Beispiel ein neuer Arbeitsrhythmus oder Lifestyle kreiert. Am Beispiel der selbst fahrenden Autos erkennen wir, dass es nicht darum geht, menschliche Einschätzungen oder Gefühle oder Moral zu programmieren, sondern möglichst viele Eventualitäten zu übersehen und in das System einzuspeisen, so dass es auf alles reagieren kann. Künstliche Intelligenz ist in diesem Sinne eher die Kunst des Zusammentragens von Informationen, des Überschauens von Informationen und ihre optimierte Nutzbarmachung und Reorganisation. Dementsprechend ist das, was vorher passiert, also bevor die Informationen zur Programmierung zur Verfügung stehen, das entscheidende Material, welches die Outcomes der Maschine determiniert.
E-learning oder das, was die Studierenden und ich in den Onlinesemestern praktiziert haben, war digitales Lernen, das ist noch nicht exakt künstliche Intelligenz. Was ist der Unterschied? Beispielsweise habe ich alle Texte selbst verfasst, so wie zuvor alle Präsentationen. Hätte ich die Möglichkeit zu einem Thema alles, was ich selbst verfasst habe und alles, was jemals zu diesem Thema von anderen verfasst worden ist, in ein Programm einzuspeisen, und wäre dieses so konstruiert ist, dass es mit diesen Materialien einen Text und eine Vorlesung oder Präsentationen generieren würde, dann wäre das die Nutzung künstlicher Intelligenz, auch als deep learning oder educational data-mining der Maschinen bezeichnet. An diese Möglichkeit kommt die neue Form der Large Language Models bereits dicht heran. ChatGPT und andere ähnliche Programme, die auf dem Weg sind, ermöglichen bereits die Produktion von Texten, die automatische Verarbeitung von bestehenden Texten, die Kreation von Vorträgen und Vorlesungen. Die Inhalte sind aus dem generiert, was bereits vorhanden ist. Wenn aber in der Zukunft Texte aus Maschinen generierten Wissensbeständen generiert werden, dann bleibt zunächst offen, was das bedeutet und welche Qualitäten dann entstehen. Ein Blick in die Mathematik zeigt, dass Maschinen (wie auch Taschenrechner bereits gezeigt haben) Menschen in der Produktion von Ergebnissen und in der Schnelligkeit der Herstellung von Ergebnissen weit überlegen sein können. Sie wurden dennoch auch von Menschen genauso konstruiert.
Die Tätigkeit von Lehrenden an einer Hochschule gehört potenziell sicher aus einer Perspektive künstlicher Intelligenz zu den partiell oder ganz ersetzbaren Berufen: wenn ich mir die Grenzen der eigenen Fähigkeiten und des ausschnitthaften Wissens bewusst bin und der begrenzten Kapazitäten, Texte und Ideen zu lesen und zur Kenntnis zu nehmen, dann könnte eine KI komplexere, informtiertere Texte vielleicht herstellen. Aus solchen Gedanken heraus entsteht schnell die Überlegung, dass Maschinen nicht nur intelligenter als Menschen sind, sondern dass sie Menschen übertreffen und humanoide Roboter Menschen dominieren könnten. Dies war ein klassischer Gegenstand von Science Fiction Filmen wie Ex Machina oder I, robot und vielen anderen. Die meisten Expert*innen der KI hielten diese Situation lange Zeit für ausgeschlossen. Die neuesten Diskussionen um die Gefahren künstlicher Intelligenz spiegeln einst scheinbar utopische Angstszenarien als reale nun wider.
Die Frage, ob der Beruf der Pädagog*innen durch KI ersetzbar ist, steht wohl zum ersten Mal auch zur Diskussion. Ich schließe nicht aus, dass Hochschullehrer*innen zu den Berufen zählen könnten, die ersetzbar oder weitgehend ersetzbar sind, bzw. deren Tätigkeit eine massive Umstrukturierung erfahren könnte. Die Produktion von Lehrmaterial könnte von KI übernommen werden und möglicherweise die Diskussionen dazu auch. Tatsächlich ist auf dem Gebiet der Sprache, der Spracherkennung, der automatischen Antwortverfahren die KI-Technologie sehr weit entwickelt. Also wäre das denkbar. Die Wissenschaftler*innen könnten sich dann mehr mit Forschung befassen oder sich in anderen Bereichen der Gesellschaft engagieren oder selbst KI entwickeln. Betreffs der frühkindlichen Bildung und Pädagogik stellt sich die Frage: wo kann die KI für die Sozialisation und Bildung von Kindern genutzt werden? Auch hier spielt die Entwicklung im Bereich der Sprache eine wesentliche Rolle und die Unterstützung bei Sprache und Sprachentwicklung wird als Potential der KI gesehen.
Damit Kinder vollständig an der modernen Gesellschaft partizipieren können, müssten sie bereits vom Kindergarten an bis zum Ende ihrer Schulzeit und darüber hinaus Programmieren können. Nur das würde ihnen ermöglichen, die Welt mit der sie konfrontiert sind, in der sie sich bewegen, tatsächlich zu verstehen, zu beeinflussen, zu beurteilen. Das heißt, es könnte möglicherweise in der Zukunft wichtig werden, anstatt Englisch und andere Sprachen (die durch Maschinen leicht übersetzbar sind) die neuen Sprachen zu lernen: Java, Ruby, Python …
Vor diesem Hintergrund komme ich zur Reflexion meiner Lernerfahrungen in den vergangenen digitalen oder teilweise digitalen Semestern.
Der Präsident der Freien Universität Berlin, Ziegler, hatte das Sommersemester während der Pandemie als Kreativsemester ausgerufen und meinte damit, dass es ein Semester des Experimentierens und Spielens mit neuen Lehr-Lernformen sein sollte, verbunden mit dem Nachdenken darüber: was heißt denn Lehre und Lernen? Interessanterweise habe ich gar nicht so viel auf der Metaebene nachgedacht und reflektiert, vielmehr auf der Oberfläche: mich hat täglich beschäftigt, wie ich Inhalte in neue Formen transformiere. Ich habe mich beim Tun beobachtet und gesehen, wie sich die Inhalte durch die jeweiligen Formen verändern und sich neu formen. Die Inhalte haben Überraschendes zutage gefördert, Details und Ideen, die mir zuvor nicht aufgefallen waren. Auf der Inhaltsebene und in der Auseinandersetzung mit der Technologie habe ich selbst tiefere Lerneffekte bemerkt als bei der Vorbereitung nicht virtueller Lehre. Dabei sehe ich für mich einen deutlichen Unterschied zwischen der traditionellen Form wie Präsentation und Vorträge (wie in Gender und Diversity) und den anderen Formen (Podcast, Blog, Lehrbrief). Die Verschriftlichung von Gedanken, die Ausarbeitung von Inhalten in Texten hat eine eigene Dynamik und hat mich gefordert, die Inhalte neu anzueignen. Dieser Effekt kann in der Zukunft allerdings auch nur bestehen bleiben, wenn die Inhalte immer wieder neu produziert und nicht recyclt werden. Der erhebliche Zeitfaktor, der im Online–Semester durch diese Produktion entstanden ist, hatte also einen Mehrwert, den es in die Zukunft mitzunehmen gilt. Überrascht hat mich, wie gut, trotz allen gelegentlichen Schwierigkeiten, die Technik funktioniert, wie stabil diese doch generell ist. Dabei kam die Frage auf, ob das darüber hinwegtäuscht, dass Zusammenbrüche der Technik möglich und denkbar scheinen (z.B. Stromaussfälle großen Ausmaßes) und wir darauf nicht mehr vorbereitet sind, so wie viele Gesundheitssysteme auf eine Pandemie nicht vorbereitet waren. Mehrfach habe ich auch darüber nachgedacht, wie diese Situation ohne die neuen Technologien wohl ausgesehen hätte, es war kaum möglich diese Vorstellung aufzurufen. Das bedeutet, dass mein Denken durch diese Technologien seit 1988 (mein erster Computer) stärker geprägt ist, als ich vermutet hätte.
Wenn Wissen von allen sichtbar gemacht wird, tatsächlich alle mit ihrem Wissen teilhaben können, wie es in Blogformen, Foren, Einstellen von Aufgaben möglich ist, dann werden unterschiedliche Wissenskulturen (knowledge cultures) tatsächlich sichtbar und verstehbar und zugleich multipliziert sich Wissen und Perspektiven und kann ins Unabgeschlossene gedacht und praktiziert werden. Zum Anderen hat die Technologie auch möglich gemacht, Studierende vollkommen unsichtbar zu machen, zumindest über lange Zeit oder bis zur Prüfung, aber das geschieht im Prinzip auch im nicht virtuellen Raum, meiner Meinung nach wird das aber auch im virtuellen Raum viel deutlicher, wenn alle sehen können, was alle machen oder nicht machen.
Anregungen für Blogartikel
- Reflektiere Lernerfahrungen deine Erfahrungen mit digitalem Lernen auf dem Hintergrund des Textes von Kruschel/Hamisch.
- Diskutiere die Möglichkeiten und Herausforderungen Künstlicher Intelligenz für die Kindheitspädagogik (recherchiere Texte und Informationen).
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bildung, insbesondere in der Kindheitspädagogik, ist ein wichtiges Thema und stößt auf viele unterschiedliche Meinungen. Künstliche Intelligenz bietet viele Möglichkeiten, den Bildungsprozess zu verbessern, aber auch Herausforderungen, die ethische, soziale und technologische Fragen aufwerfen. Es braucht eine differenzierte Betrachtung der Potenziale und Risiken die die Künstliche Intelligenz mit sich bringt.
Künstliche Intelligenz kann Bildungsprozesse individualisieren und auch personalisieren. Lernprogramme, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, haben die Fähigkeit, die Bedürfnisse einzelner Kinder zu analysieren und auf sie passende Lernpläne anzubieten. Diese Technologien reagieren flexibel auf das Lerntempo, die Stärken und die Schwächen der Kinder und schaffen damit eine individuell zugeschnittene Lernumgebung (de Witt & Gloerfeld 2023). Diese Art der Unterstützung ist besonders in den frühen Entwicklungsphasen von Vorteil, da sie nicht nur die kognitiven Fähigkeiten der Kinder fördert, sondern auch ihr Selbstbewusstsein stärkt, wenn sie Fortschritte in ihrem eigenen passenden Tempo machen können.
Darüber hinaus bietet Künstliche Intelligenz die Möglichkeit, interaktive und spielerische Lernumgebungen zu schaffen, die das Lernen ansprechender und motivierender gestalten. Intelligente Roboter, virtuelle Assistenten und KI-gestützte Apps können Kinder dazu animieren, sich auf Lerninhalte einzulassen, und dabei helfen, wichtige Fähigkeiten wie Problemlösen oder kreatives Denken zu entwickeln (Bostelmann, 2024). Diese Technologien tragen dazu bei, die Neugier von Kindern zu wecken und das Lernen als positive und unterhaltsame Erfahrung zu gestalten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unterstützung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Die Künstliche Intelligenz kann speziell angepasste Bildungsangebote erstellen, die auf die individuellen Herausforderungen von Kindern mit Behinderungen, Einschränkungen oder Lernschwierigkeiten angepasst sind. Zum Beispiel können Künstlich Intelligenz gestützte Kommunikationshilfen nicht sprechenden Kindern ermöglichen, sich auszudrücken, oder adaptive Lernsysteme Kindern mit Aufmerksamkeitsproblemen helfen, konzentrierter zu lernen (Schneider, 2024). Dies ermöglicht Chancengleichheit indem bessere Voraussetzungen geschaffen werden und die Kinder eine Möglichkeit auf Inklusion bekommen.
Trotz ihrer vielen Vorteile bringt die Künstliche Intelligent auch erhebliche Herausforderungen mit sich die nicht außer acht gelassen werden dürfen. Ein zentrales Problem ist der Datenschutz. KI-Systeme sammeln und analysieren häufig große Mengen an personenbezogenen Daten, insbesondere über das Verhalten und die Lernfortschritte von Kindern. Diese Daten sind besonders sensibel, da sie Rückschlüsse auf die Entwicklung und Persönlichkeit eines Kindes zulassen. Die Einhaltung strenger Datenschutzrichtlinien ist daher unerlässlich, um Missbrauch oder unerwünschte Weiterverwendung der Daten zu verhindern (de Witt & Gloerfeld, 2023). Gleichzeitig müssen Bildungseinrichtungen sicherstellen, dass die Eltern über die Nutzung solcher Technologien transparent informiert werden.
Zudem ist es eine Herausforderung die Gefahr einer technologischen Überabhängigkeit. Während die Künstliche Intelligenz viele Aufgaben effizienter erledigen kann, darf sie und kann sie die zwischenmenschlichen Aspekte der Pädagogik nicht verdrängen. Gerade in der frühen Kindheit sind persönliche Beziehungen und soziale Interaktionen zwischen Pädagog: innen und Kindern von zentraler und wichtiger Bedeutung. Wenn der Fokus zu stark auf technologiebasierte Lernmethoden gelegt wird, könnten diese essenziellen Aspekte der Bildung in den Hintergrund geraten (Bostelmann, 2024).
Hinzu kommt, dass nicht alle Bildungseinrichtungen gleichermaßen Zugang zu KI-Technologien haben. Schulen und Kitas in sozial oder finanziell benachteiligten Regionen könnten Schwierigkeiten haben, die nötigen Ressourcen bereitzustellen. Dies könnte bestehende Ungleichheiten im Bildungssystem verschärfen, anstatt sie zu verringern (Schneider, 2024). Staatliche Unterstützung und Förderprogramme wären erforderlich, um sicherzustellen, dass alle Kinder unabhängig von ihrem sozialen oder geografischen Hintergrund Zugang zu den Vorteilen von KI haben.
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Bildung tiefgreifend zu verändern. Sie kann personalisierte und interaktive Lernumgebungen schaffen, Kinder mit besonderen Bedürfnissen unterstützen und Pädagog: innen entlasten. Gleichzeitig wirft die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Bildungsbereich jedoch wichtige Fragen zum Datenschutz, zur Chancengleichheit und zur technologischen Abhängigkeit auf. Ein ausgewogener und reflektierter Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist daher entscheidend, um ihre Potenziale optimal zu nutzen, ohne die grundlegenden Werte und Ziele der Pädagogik zu gefährden.
Literatur:
de Witt, C., Gloerfeld, C. (2023). Künstliche Intelligenz in der Bildung (1. Aufl.). Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-40079-8
Bostelmann, A. (2024). Künstliche Intelligenz und die Bildung. Kindergartenpaedagogik.de; Kita-Handbuch. Abgerufen am 19.01.2025 von https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/bildungsbereiche-erziehungsfelder/medienerziehung-informationstechnische-bildung/kuenstliche-intelligenz-und-die-bildung/?utm_source=chatgpt.com
Schneider, L. (2024). Die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der modernen Bildung: Chancen und Risiken. Das Wissen. Abgerufen am 19.01.2025 von https://das-wissen.de/die-rolle-von-kuenstlicher-intelligenz-in-der-modernen-bildung-chancen-und-risiken/
Während früher künstliche Intelligenz und digitales Lernen für die meisten eher Fremdwörter waren, die man vielleicht eher aus Serien und Filmen kannte, wo Roboter ein eigenes Bewusstsein entwickelt haben. Diese zwei Bereiche sind in den letzten 5 Jahren drastisch weiterentwickelt worden und verbreiten sich zu einem Maß, wo die meisten Menschen schonmal damit in Berührung kamen und entsprechende Dienste schonmal benutzt haben oder zumindest wissen worum es sich handelt.
Früher in der Schule war digitales Lernen für mich nur normaler Unterricht mit moderneren Mitteln wie Tablets und Smartboards statt Buch, Papier und Tafel, wobei die Schulen, die ich besucht hatte, hierbei immer sehr rückständig waren und digitales Lernen höchstens darin bestand, dass man mal eine PowerPoint zu einem Referat erstellen musste. Umso schwieriger fand ich dadurch den großen erzwungenen Wechsel, der durch die 2020 angefangene Coronapandemie erstand, da hier durch die Schutzmaßnahmen kein normaler Unterricht in den Schulen mehr möglich war und man deshalb zwangsweise auf digitales Lernen umsteigen musste. Dabei wurden meiner Meinung nach schnell die Mängel durch die Vernachlässigung des digitalen Lernens in den Jahren davor sehr deutlich, so hatten manche gar keine ausreichend angemessene digitale Geräte, wie einen Computer, Laptop oder Tablet, um an dem digitalen Lernen gut teilnehmen zu können, wobei hierbei zwar auch Geräte beantragt werden konnten von Schülern, dies aber auch einige Zeit dauerte. Aber auch die Überlastung durch den plötzlich rasant ansteigenden Bedarf der Apps wie Zoom und Moodle, die durch die hohen Nutzerzahlen sehr oft nur sehr langsam oder auch öfters gar nicht funktionierten und Lehrer und Lehrerinnen die sich mit diesen Apps nicht auskannten und teilweise auch lange Zeit nicht mit diesen vernünftig umgehen konnten erschwerten das digitale Lernen vor allem auch durch die Pflicht des Onlineunterrichts enorm und zeigten auch den Rückstand der Jahre zuvor auf, wobei nach der Pandemie auch sehr schnell wieder zum normalen Frontalunterricht gewechselt wurde, es aber trotzdem nachwirkende Entwicklungen gibt, so weiß ich von meinen Geschwistern zum Beispiel, dass die Verwendung von Tablets immer noch erlaubt ist und diese auch weiterhin ausgeliehen werden können und die Arbeit mit Tablets im Unterricht mit integriert wird. In dem Sinne hat die Pandemie aber nicht nur auf Schulischer Sicht das digitale Lernen gefördert und vorangebracht, sondern auch in allgemeinen, so waren viele darauf angewiesen sich mit digitalem Lernen auseinanderzusetzen, sei es um sich über die Pandemie und Corona zu informieren, Kochanleitungen zu lernen weil Restaurants geschlossen sind und oder um neue Hobbies für zuhause zu lernen (Clemens & Thibaut, 2020, S.127). Dies wurde zwar auch schon vor der Pandemie oft getan, aber durch die Pandemie war man auf einmal darauf angewiesen, wodurch auch viele Personen die keine Digital Natives sind sich mit dem digitalen Lernen auseinandersetzen mussten.
Hierbei ist digitales Lernen aber nicht einfach nur eine bessere Alternative zum normalen Ablauf sondern es gibt auch Problematiken und Nachteile, diese sind nach Maria keil und Tim Sawert (2021, S.478) die Unbefriedigende Diskussionsdynamik, eine erhöhte Erschöpfung und leichte Ablenkungsmöglichkeiten, die Technischen Voraussetzungen die nicht immer gegeben sind, der zeitliche Aufwand für digitale lehre und der Umgang mit Heterogenität. Wobei hierbei auch schon einige Länder vom digitalen Lernen auch schon wieder auf normalen Unterricht umsteigen.
Auch Künstliche Intelligenz macht seit den letzten Jahren immer größere und schnellere Fortschritte, so kann man durch Chatbots wie ChatGPT sich in sekundenschnelle Fragen beantworten lassen aber auch ganze Arbeiten, Projekte und Texte erstellen oder auch Bilder, doch wie könnte das für die Kita relevant sein?
Während ich für die Kinder an sich Künstliche Intelligenz eher als nutzlos sehe, wenn nicht sogar eher als Nachteil, da es Kinder dazu anregen könnte nicht mehr selbstständig nach Lösungen zu suchen und Dinge zu entdecken, da die KI das auch für einen erledigen kann gibt es meiner Meinung nach dennoch Anwendungsmöglichkeiten. So gibt es auch jetzt schon für bestimmte Bereiche KI bots, die sich nur auf ein Gebiet beziehen, indem diese mit spezieller Literatur gefüllt werden und nicht mit dem Internet direkt verbunden sind, was den Vorteil hat das sich die KI nur auf vorher speziell festgelegte Texte beziehen kann, was Fehler verringert. Für die Kita könnte ich mir in dem Sinne gut vorstellen das man genau dies für Fachkräfte tuen kann, damit diese schnell und zuversichtlich auf Informationen zugreifen können, zum Beispiel für Konzepte, die man dadurch viel schneller erarbeiten und umsetzen könnte.
Alles in allem finde ich dass das digitale Lernen und künstliche Intelligenz Bereiche sind die sich immer weiter und schneller entwickeln werden auch in der Zukunft, wobei es immer Vor- und Nachteile zu beachten gilt, weshalb es wichtig ist diese richtig einzusetzen und auch in diesen Bereichen weiter zu forschen, da diese in dieser Form und Menge noch nicht lange existiert haben.
Literaturverzeichnis:
– Clemens, I. & Thibaut, J. (2020). Digitales Lernen in der (Corona-)Krise. Springer Verlag. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-31394-4_13
– Keil, M. & Sawert, T. (2021). Die ad hoc Digitalisierung der Lehre in der Corona-Pandemie. Campus Verlag. https://publikationen.soziologie.de/index.php/soziologie/article/view/1523
Während meines Studiums der Kindheitspädagogik habe ich erlebt, wie sehr sich digitales Lernen auf den Alltag auswirkt. Bereits vor meinem Studium wurde die Digitalisierung der Bildung vorangetrieben, und ich bin in eine Hochschullandschaft eingetreten, in der digitale Lernformate zunehmend zum Standard wurden. Online-Seminare, digitale Abgaben und der Einsatz von Lernplattformen sind für mich selbstverständlich geworden. Dennoch habe ich oft gemerkt, wie wichtig der direkte Austausch mit Kommiliton*innen und Dozierenden ist, denn soziale Interaktionen spielen in der Bildung eine entscheidende Rolle.
Keil und Sawert (2021) beschreiben, wie die Corona-Pandemie zu einer plötzlichen Ad-hoc-Digitalisierung der Lehre geführt hat. Viele Lehrende und Studierende mussten sich schnell an neue Formate anpassen. Auch wenn ich diese Phase nicht selbst erlebt habe, kann ich die langfristigen Auswirkungen in meinem Studium spüren. Digitale Lehre ermöglicht flexible Lernzeiten und neue Zugänge zu Wissen, aber es fehlt manchmal die persönliche Dynamik, die in präsenten Veranstaltungen entsteht. Gerade in der frühen Bildung sind physische Interaktionen, das gemeinsame Erkunden von Materialien und das direkte Erleben von Emotionen essenziell für den Lernprozess.
Schneider (2024) hebt hervor, dass Künstliche Intelligenz (KI) zukünftig noch stärker in Bildungskontexte integriert wird. KI kann Lernprozesse personalisieren und gezielte Unterstützung bieten, indem sie individuelle Bedürfnisse erkennt und anpasst. Doch gleichzeitig birgt der verstärkte Einsatz digitaler Technologien auch Risiken: Wenn nicht alle Kinder und Lernenden gleich guten Zugang zu digitalen Ressourcen haben, verstärken sich bestehende Bildungsungleichheiten. In der Kindheitspädagogik ist das besonders bedeutsam. Kinder aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen haben bereits verschiedene Bildungschancen, und eine ungleiche Digitalisierung könnte diese Kluft weiter vergrößern. Daher muss sichergestellt werden, dass digitale Technologien als ergänzende Werkzeuge genutzt werden und nicht zur Barriere für benachteiligte Gruppen werden. Dies erfordert politische und gesellschaftliche Maßnahmen, um eine gerechte Verteilung von technologischen Ressourcen zu gewährleisten.
Ein weiterer Aspekt ist die Rolle von KI in der Früherziehung. Digitale Assistenten oder Lernplattformen können zwar gewisse Inhalte vermitteln, doch die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern findet hauptsächlich in Interaktionen mit realen Bezugspersonen statt. Studien zeigen, dass Kinder durch gemeinsames Spielen, Erzählen und Experimentieren nachhaltiger lernen als durch rein digitale Angebote. Die Integration von KI in der frühen Bildung sollte daher mit Bedacht erfolgen und darf niemals den persönlichen Austausch zwischen Kindern und Erzieher*innen ersetzen.
Für mich persönlich ist digitale Lehre eine spannende Entwicklung mit Vor- und Nachteilen. Einerseits erleichtert sie den Zugang zu Wissen und bietet neue Möglichkeiten des selbstbestimmten Lernens. Andererseits habe ich bemerkt, wie essenziell der persönliche Austausch ist, insbesondere in einem Studienfeld wie der Kindheitspädagogik, das stark auf zwischenmenschliche Beziehungen angewiesen ist. Technik sollte hier immer eine ergänzende Rolle spielen, aber nie den persönlichen Kontakt ersetzen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Digitalisierung und der Einsatz von KI in der Bildung sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen. Es braucht ein durchdachtes Konzept, das technische Innovationen mit pädagogischen und ethischen Überlegungen verbindet, um allen Kindern und Lernenden gleiche Bildungschancen zu ermöglichen – unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund. Nur wenn digitale Medien bewusst und reflektiert eingesetzt werden, können sie Bildung sinnvoll unterstützen und zur Chancengleichheit beitragen.
Literaturverzeichnis
Keil, M., & Sawert, T. (2021). Die Ad-hoc-Digitalisierung der Lehre in der Corona-Pandemie. Campus Verlag. Abgerufen von https://publikationen.soziologie.de/index.php/soziologie/article/view/1523
Schneider, L. (2024). Die Rolle von Künstlicher Intelligenz in der modernen Bildung: Chancen und Risiken. Das Wissen. Abgerufen am 19.01.2025 von https://das-wissen.de/die-rolle-von-kuenstlicher-intelligenz-in-der-modernen-bildung-chancen-und-risiken/
Künstliche Intelligenz ist heutzutage eine allgegenwärtige Thematik, die nahezu alle Lebensbereiche betrifft – so auch die Kindheitspädagogik. Sie bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Unterstützung und Verbesserung von Lernprozessen, allerdings bringt diese auch Herausforderungen und Risiken mit sich, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Der Einsatz von digitalem Lernen und künstlicher Intelligenz kann die Art und Weise, wie Kinder lernen und wie (Kindheits-)Pädagogen arbeiten, verändern. „Mit dem Computer erhält der Mensch ein vielseitiges Werkzeug für vielfältige geistige Aufgaben“ (Knaus, 2024, S. 9). Diese Aussage von Thomas Knaus unterstreicht die Bedeutung von digitalen Medien für das menschliche Lernen und die geistige Arbeit.
Der Einsatz von KI in der Kindheitspädagogik hat sowohl Chancen als auch Herausforderung, welche man stets im Wechselspiel betrachten sollte. Auf der einen Seite kann künstliche Intelligenz Informationen schnell Verarbeiten und bietet die Möglichkeit, personalisierte Lernansätze zu verfolgen (Burow, 2024). Zudem kann sie als wertvolle Unterstützung für die Pädagogen dienen, indem sie bei der Vorbereitung der Lernangebote hilft oder als Lernassistent für Schüler fungiert (Knaus, 2024). Auf der anderen Seite gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Unzuverlässigkeit von KI-Systemen, der mangelnden Empathie und des potenziellen Verlusts von zwischenmenschlichen Interaktionen, die für die Entwicklung von zentraler Bedeutung sind (Burow, 2024). Außerdem kann künstliche Intelligenz nicht logisch Denken, Schlussfolgern und ist nicht in der Lage, selbst Computerprogramme zu entwickeln, was ihre Anwendungsfähigkeit in bestimmten Bereichen einschränkt (Mainzer, 2023). Zu berücksichtigen sind insbesondere die ethischen und sicherheitstechnischen Fragen, wie der Schutz von persönlichen Daten und die potenzielle Gefahr von Fehlentscheidungen durch KI (Kriebitz, Lütge, Max).
Das Fazit über den Einsatz von künstlicher Intelligenz fällt gemischt aus. Einerseits bietet sie viele Potenziale, vor allem im Hinblick auf die Förderung der Individualisierung von Lernprozessen und die Entlastung von Pädagogen durch administrativ Aufgaben (Knaus, 2024). Die Möglichkeit, rund um die Uhr auf KI-basierte Lernhilfen zurückzugreifen, kann beispielsweise im Kontext der unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern sehr vorteilhaft sein (Burow, 2024).
Andererseits darf nicht übersehen werden, dass künstliche Intelligenz in ihrer aktuellen Form noch nicht dazu fähig ist, empathisches Verständnis für die Bedürfnisse von Kindern aufzubringen, was gerade in der Pädagogik, Erziehung und Bildung unerlässlich ist (Kriebitz, Lütge, Max). Zuletzt ist auch die Gefahr einer zunehmenden Abhängigkeit von Technologie und der damit verbundene Verlust von sozialen und emotionalen Kompetenzen zu beachten.
Ich selbst habe bisher weitestgehend positive Erfahrung mit künstlicher Intelligenz gemacht und sie als sehr hilfreich und arbeitserleichternd wahrgenommen. Gerade in der Schule diente diese oft als Stütze bei Textzusammenfassungen oder -erklärung und hat mir damit meine Hausaufgaben erleichtert und zeitsparend gewirkt. Auch in meinem Nebenjob als Nachhilfelehrerin nutze ich des Öfteren KI-generierte Chatbots, um Aufgaben zu erstellen oder mich bei Problemen zu unterstützen. Dennoch bin ich mir der Risiken und Folgen bewusst und genieße künstliche Intelligenz mit Vorsicht und führe mir stets vor Augen, die teilweise unseriöse Antworten nicht zu ernst zu nehmen.
Insgesamt kann KI in der (Kindheits-)Pädagogik ein wertvolles Werkzeug sein, um Lernprozesse zu verbessern, sofern sie verantwortungsvoll eingesetzt werden. Wichtig dabei ist eine sorgfältige Auseinandersetzung mit den ethischen, sozialen und praktischen Implikationen, damit möglichst wenig Risiken entstehen. Es liegt in der Verantwortung von uns KindheitspädagogInnen und der Gesellschaft, dass wir künstliche Intelligenz nur in kleinem Ausmaß genießen, ohne die essenziellen menschlichen Faktoren des Lernens zu ersetzen.
Burow, O. A. (2024). Mit KI zu leidenschaftlicher Bildung. (1. Aufl.). Weinheim: Beltz Verlagsgruppe.
Knaus, T. (2024). Künstliche Intelligenz und Pädagogik – ein Plädoyer für eine Perspektiverweiterung. In Ludwigsburger Beiträge zur Medienpädagogik. Band 24. Pädagogische Hochschule Ludwigsburg.
Kriebitz, A., Lütge, C., Max, R. (2023). Ethische und rechtliche Herausforderungen des autonomen Fahrens. In Mainzer, K. (Hrsg.), Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz. Wiesbaden: Springer Fachmedien.
Mainzer, K. (2023). Epilog: Grenzen der KI – theoretisch, praktisch, ethisch. In Mainzer, K. (Hrsg.), Philosophisches Handbuch Künstliche Intelligenz. Wiesbaden: Springer Fachmedien.